+49 (0)228 97660550 info@orthopaedie-lohmann.de

Orthobiologische Therapie in Bonn:
Heilung durch die Regenerationskraft des eigenen Körpers

Bei Gewebeschäden aller Art, seien sie nun verschleißbedingt oder traumatischer Natur, bietet sich die sogenannte Orthobiologie als hochwirksame Ergänzungsmaßnahme an. Ich wende sie gern und erfolgreich an, um z.B. eine Gelenkersatz-Operation hinauszuzögernund Cortison sowie starke Schmerzmittel zu vermeiden.
Im Leistungssport sind orthobiologische Verfahren längst Standard, weil sie die Genesung beschleunigen, die Wiederverletzungsgefahr reduzieren und ohne dopingverdächtige Medikamente auskommen. All diese Faktoren machen die Orthobiologie in meinen Augen zu einer der nachhaltigsten und zukunftsfähigsten Behandlungsmethoden. Für Arthrosepatienten ist sie manchmal die einzige Alternative zur langjährigen Einnahme von Cortisonpräparaten und Schmerzmitteln.    

Orthobiologie Bonn

Was ist orthobiologische Medizin?

Alle orthobiologischen Verfahren machen sich die natürliche Regenerationsfähigkeit unseres Organismus zunutze – und die faszinierende Kraft von Blutplättchen (Thrombozyten). Denn sie sind reich an körpereigenen Wachstumsfaktoren und entzündungshemmenden Botenstoffen, die Schmerzen lindern und die Neubildung von gesundem Gewebe anregen.

Diese körpereigenen Helfer werden aus dem Blut des Patienten gewonnen und nach entsprechender Aufbereitung exakt am Ort der Verletzung oder Arthrose wieder injiziert – meist unter Ultraschall-Kontrolle. Dort lagern sie sich an und haben die Möglichkeit, die Zellregeneration und damit die Heilung positiv zu beeinflussen. Neben zahllosen guten Erfahrungen aus der Praxis bestätigen auch zahlreiche Studien die positive Wirkung orthobiologischer Therapieverfahren auf Schmerzen und Beweglichkeit. Weitere Forschung, z.B. zur Erweiterung des Verfahrens mit „Vorläufer-Stammzellen“ aus dem Fettgewebe (SVF), sind äußerst vielversprechend.     

 

Anwendungsbereiche der orthobiologischen Therapie sind z.B.

  • Arthrose
  • Akute Sehnen-, Band-, Knorpel- und Muskelverletzungen durch Sportunfälle etc.
  • Degenerative Sehnenverletzungen (z.B. Tennisellenbogen, Achillessehnenreizung)
  • Wundheilungsstörungen
  • Chronische Rückenschmerzen durch entzündliche Prozesse (z.B. Facettengelenksyndrom)

 

Ziele der orthobiologischen Therapie

  • Verkürzung von Heilungsphasen
  • Rasche Schmerzlinderung
  • Vermeidung von Cortison und starken Schmerzmitteln (Nebenwirkungen! Dopingregeln!)
  • Erhalt des eigenen Gelenks (bei Arthrose)
  • Behinderung gelenkzerstörender Metalloproteine
  • Wiedererlangung der Bewegungsqualität
  • Geweberegeneration

 

Vorteile einer orthobiologischen Behandlung

  • Schonende, hervorragend verträgliche Behandlung mit körpereigenen Substanzen
  • Gute Chancen auf Heilung ohne Medikamente oder Operation
  • Ambulante Durchführung mit kurzen Termindauern
  • Macht schmerzarme Bewegung, z.B. notwendige und sinnvolle Physiotherapie, oft überhaupt erst möglich
  • Zumeist auch während einer laufenden Gelenk-OP ergänzend einsetzba

 

Konservative orthobiologische Verfahren:

+ ACP
ACP = Autologes Conditioniertes Plasma. Mehr dazu finden Sie hier.

+ Stromavaskuläre Fraktion (SVF)
Die Stromavaskuläre Fraktion (SVF) beruht auf Vorläuferstammzellen aus körpereigenem Bauchfett und ist eine wichtige Säule in der Arthrosetherapie. Dazu entnehme ich zunächst, ähnlich wie bei einer Mini-Fettabsaugung, unter örtlicher Betäubung eine kleine Menge Bauchfett. Aus diesem werden per Zentrifugierung die Vorläuferstammzellen gewonnen, welche ich dann in der Kombination mit ACP z.B. in den Fettkörper des betroffenen Kniegelenks injiziere. Dort können sie die Abheilung krankhafter Vorgänge beschleunigen und die Bildung von neuem, gesundem Gewebe anregen.

 

(Teil-)Operative orthobiologische Verfahren:

+ Minced Cartilage
Das Minced-Cartilage-Verfahren ist eine sogenannte „einzeitige“ autologe Knorpelzellbehandlung, d.h. ein unmittelbares Verfahren ohne Notwendigkeit einer Gewebekultivierung. Es eignet sich sehr gut bei kleineren Knorpeldefekten. Unter kurzer Narkose wird aus dem Randbereich des geschädigten Knorpels gesundes Gewebe gewonnen und in kleinste Stücke geschnitten (englisch „to mince“ = „zerkleinern“). Diese Knorpelchips werden dann mit Gewebekleber in den Defekt hinein transferiert. Die gesunden Zellen haben nun die Chance, neue extrazelluläre Knorpelmatrix (ECM) aus Kollagen und Proteoglykanen aufzubauen; der Knorpel kann sich also selbst heilen und wieder stabil werden. Ein Vorteil der Methode ist, dass die Entscheidung dafür sogar spontan während jeder arthroskopischen oder offenen Gelenkoperation getroffen werden kann, weil das transplantierte Material nicht erst im Labor wachsen muss. Das Verfahren wird oft mit der >ACP-Therapie kombiniert, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

+ Autologe Chondrozyten-Transplantation (ACT) bzw. matrixgestützte autologe Chondrozyten-Transplantation (MACT)
Das ACT-/MACT-Verfahren ist eine der am besten untersuchten rekonstruktiven Operationsmethoden in Unfallchirurgie und Orthopädie. Seit über 30 Jahren können damit oft sogar schwer geschädigte Knorpel mit Defekten von mehr als 3 cm2 behandelt werden. Ich setze MACT in meiner Bonner Praxis sowohl bei verletzungsbedingten Knorpelschäden ein als auch bei mittelgradigem Verschleiß, um das Fortschreiten einer Arthrose möglichst zu verhindern. Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist, dass um den geschädigten Bereich herum noch genug gesunder Knorpel vorhanden und die gegenüber liegende Gelenkfläche glatt ist.
Als sogenanntes zweizeitiges Verfahren sind dafür zwei Termine notwendig. Beim ersten werden arthroskopisch unter Narkose, ggf. auch nur örtlicher Betäubung Knochenzellen aus dem betroffenen Gelenk entnommen, gereinigt und in eine spezielle Nährlösung gelegt. Sechs bis acht Wochen später haben sie sich auf einer Trägersubstanz (Matrix) um ein Vieltausendfaches vermehrt und sind bereit für die Transplantation. Beim zweiten Termin werden die gezüchteten Knorpelzellen dann in den Defekt injiziert. Über einige Monate hinweg wachsen sie zu einem sogenannten hyalinartigen Knorpel heran, der in seiner Form und Funktion dem ursprünglichen Knorpel entspricht. Nach etwa 6 Wochen kann das Gelenk bereits wieder teilweise belastet werden, nach 3 Monaten voll – und nach einem Jahr ist das Transplantat vollständig ausgehärtet.

+ Knorpelknochentransfer (OATS-Plastik)
Bei der OATS-Plastik wird – meist minimalinvasiv – ein oder mehrere kleine Knorpelzylinder aus einem gesunden Bereich des Gelenks ausgestanzt, der nicht unter Belastung steht. Diese werden dann in die erodierte oder geschädigte Knorpelregion eingepflanzt und füllen den Defekt weitgehend aus. Restlücken wachsen im Laufe der Folgewochen mit neuem Knorpelmaterial zu, das schnell voll belastet werden kann.       

Welche dieser genannten Methoden ggf. für Ihre Beschwerden in Frage kommen, entscheiden wir gemeinsam nach eingehender Anamnese und Beratung.  

 

Jahrelange Orthobiologie-Erfahrung

Regenerative und rekonstruktive Methoden haben mich schon von Beginn meiner orthopädischen Laufbahn an beeindruckt – darunter ganz besonders die Orthobiologie. Schnell habe ich mich deshalb darauf spezialisiert, bilde mich stetig weiter und bin aktives Mitglied verschiedener Fachgesellschaften (z.B. ON). Durch die tägliche Anwendung habe ich genau die Routine, die man für derart sensible Eingriffe benötigt. Durch die langjährige Betreuung von Spitzen- und Hobbysportlern sowie Arthrosepatienten sehe ich ganz erstaunliche Heilungsfortschritte, die mich jeden Tag aufs Neue überzeugen.

Diese Begeisterung gebe ich auch als Referent weiter, denn ich bin der Meinung, dass so viele Menschen wie möglich die Chance bekommen sollten, mit dieser vielversprechenden Behandlungsmethode eine bessere Lebensqualität zu erlangen.

 

Einige Studien zum Thema Orthobiologie …

… bei Arthrose:

  • Repetto I, Biti B, Cerruti P, Trentini R, Felli L. Conservative Treatment of Ankle Osteoarthritis: Can Platelet-Rich Plasma Effectively Postpone Surgery? J Foot Ankle Surg. 2017 Mar-Apr; 56(2): 362-365. doi: 10.1053/j.jfas.2016.11.015
  • Smith PA: Intra-articular Autologous Conditioned Plasma Injections Provide Safe and Efficacious Treatment for Knee Osteoarthritis. The American Journal of Sports Medicine. 2016; 44(4): 884-91. doi:  10.1177/0363546515624678
  • Enneper J. Platelet-Rich-Plasma in der Orthopädie: „State of the Art“. Orthopädie und Rheumatologie, Springerverlag, 2015; 18 (6): 33-40 (Fortbildungsartikel)

… bei chronischen Rückenschmerzen:

  • Wu J et al: A Prospective Study Comparing Platelet-Rich Plasma and Local Anesthetic (LA)/ Corticosteroid in Intra-Articular Injection for the Treatment of Lumbar Facet Joint Syndrome. Pain Practice, 2017; 17(7): 914-924. doi:  10.1111/papr.12544
  • Mohammed S et al: Platelet-rich plasma injections: an emerging therapy for chronic discongenic low back pain. Journal of Spine Surgery, 2018; 4(1): 115-122. doi:  10.21037/jss.2018.03.04
  • Tuakli-Wosornu Y et al: Lumbar Intradiskal Platelet-Rich Plasma (PRP) Injections: A Proscpective, Double-Blind, Randomized Controlled Study. PM&R, 2016, 8(1): 1-10. doi:  10.1016/j.pmrj.2015.08.010